Die Reise

In diesem Herbst, der nicht mehr wärmt, ist Trauer.
Seit aller Vogelflug nach Süden schwärmte
Und Liebe sich um ihr Geliebtes härmte,
Schüttet die Nacht unnennbare Schauer

Über den Weg, den ich zu gehen wähnte.
Ach, Kreuzweg kam! Ach, Kreuzweg! Ungenauer
Sieht mein Gesicht. Ins Auge nebelgrauer
Stach Bitternis so, bis es tränte, tränte.

Wie schritt ich eigenmächtig in die Ferne.
Die Tage brannten magisch an den Händen.
Es lullte mich. Ich trug die Träume gerne,

Und als Verdienst erschien ein Abenteuer. – –
Die Straße hält auf diesem schwarzen Sterne;
Gestrüpp von Nächten. Schmutz ist im Gelände.

Erstveröffentlichung:
Die Aktion Bd. 3, Jg. 1913, Nr. 39 (27. Sept.)

Lyrik

Wie Wellen fallen, wollen wir es halten,
Die ewig springen mit Elan ans Land.
Zwecklos. So sollen immer überrannt
Die dumpfen Dinge sich nach uns gestalten.

Hasse die Unkunst aller Atemalten!
Gebäre Verse – Schreie, nervgespannt!
Laß Worte anglühn in der Reime Brand
Und dunkeln von Gefühl, wenn sie erkalten.

Schreib kräftig, grade; gib dem Worte viel,
Dem Vers die Worte wie der Brücke Joche.
Die runde Zahl der Tage ist die Woche!

Arbeite und forciere deinen Stil!
Bete zu Nietzsche! Spanne dich mit Verven
Des Croisset-Christus, Jesus unsrer Nerven.

Erstveröffentlichung:
Die Aktion Bd. 3, Jg. 1913, Nr. 36 (6. Sept.)

Erläuterungen:
Croisset. Stadt bei Rouen.

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