Proserpina

Einsamer Pluto trage ich im Blute
Proserpina, nackend, mit blonden Haaren.
Unauslöschbar. Ich will mich mit ihr paaren,
Die ich in allem hellen Weib vermute.

Ich bin von ihren Armen lichtgefleckt
Im Rücken! Ihre Knie sind nervös,
Die Schenkel weiß, fleischsträhnig, ein Erlös
Des weißen Tages, der die Erde deckt.

In ihrem Haar bleibt etwas vom Verwehten
Des warmes Bluts. Ich liebe den Geruch!
Und nur die Zähne haben zuviel Fades,

Wie ein Schulmädchen, sooft sie in den Bruch,
Den Brunnen ihres Frauenmundes treten,
Der meine Brünste tränkt – Herden des Hades.

Erstveröffentlichung:
„Junge Pferde! Junge Pferde!“ (1914)

Erläuterungen:

Proserpina. Lateinischer Name der griechischen Göttin Persephone.

Pluto. Aus der griechischen Mythologie stammend: Beiname des Gottes Hades; Gott des Reichtums und des Überflusses | Der heute als Zwergplanet bezeichnete Himmelkörper Pluto wurde erst 1930 entdeckt.

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